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Personaler legen geringes Augenmerk auf Art des Hochschulabschlusses

Ob ein Bewerber einen Bachelor- oder Masterabschluss hat, spielt kaum eine Rolle, Hauptsache er hat ein Studium beendet. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Stellenmarkt-Auswertung der Personalmarktforschung Index Research in der größten europäischen Stellenanzeigen-Datenbank Index. Hierfür wurden rund 84.300 Jobinserate für Young Professionals daraufhin untersucht, ob sie als Voraussetzung einen Studienabschlusses angeben.

Im ersten Drittel des Jahres 2022 enthielten weniger als 7 Prozent aller Stellenanzeigen die ausdrückliche Anforderung eines Bachelorabschlusses. Lediglich 4,5 Prozent der ausgeschriebenen Vakanzen setzten einen Master voraus. Ein Diplom wurde nur in 1,3 Prozent der analysierten Ausschreibungen erwartet. Jedoch forderten die Hälfte der rekrutierenden Unternehmen ein „abgeschlossenes Studium“ bzw. einen „Hochschulabschluss“. Diese unscharfen Formulierungen könnten Bachelorabsolventen davon abhalten, sich zu bewerben. Zielführender könnten eine klare Ansprache und die Benennung der erwarteten Qualifikationen sein.

Flexible Arbeitsmodelle: stärkere Belastung für IT, höhere Produktivität im Team

In einer aktuellen Studie, die das amerikanische Software-Unternehmen GoTo gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Frost & Sullivan in Auftrag gegeben hat, geben KMUs Einblicke in ihre Erfahrungen mit flexiblem Arbeiten. Das Ergebnis: Insbesondere hybride Modelle können die Produktivität steigern und sich positiv auf die Unternehmenskultur auswirken. Mitarbeitende aus dem IT-Bereich haben hingegen häufig Mehraufwand – insbesondere, wenn die technische Ausstattung Mängel aufweist.

76 Prozent der Befragten äußerten, dass die Arbeitsbelastung der IT-Mitarbeitenden, bspw. durch die Einführung von Tools für die Remote-Arbeit, zugenommen hat. 43 Prozent bewerten ihren Job seither als komplexer. Gründe dafür sind unter anderem ein höherer Druck, vielseitigere Aufgaben und unzureichende Software oder mangelhafte Tools. Dennoch sprechen die Ergebnisse auch deutlich für New-Work-Modelle. So ist z. B. die Fluktuation in Unternehmen, die hybrides Arbeiten anbieten, deutlich geringer (22 Prozent) als bei Arbeitgebern, bei denen die Mitarbeitenden komplett remote (43 Prozent) oder ausschließlich im Büro (44 Prozent) arbeiten. Mehr als ein Drittel der Befragten ist sich sicher, dass flexible Arbeitsmodelle die Produktivität des Personals steigern und die Unternehmenskultur positiv beeinflussen. 78 Prozent der untersuchten Unternehmen haben hybride Strukturen mit einer Vorgabe für Präsenztage. Im internationalen Schnitt sind das 2,7 Tage pro Woche – deutsche Firmen setzen durchschnittlich drei Tage Anwesenheit voraus.

Active Sourcing – Großteil der Firmen setzt auf Mitarbeiterempfehlungen

Ein Inserat schalten, sich zurücklehnen und auf passende Bewerbende warten ist mit dem aktuellen Arbeitsmarkt nicht mehr zu vereinbaren. Die gezielte Suche und direkte Ansprache passender Kandidaten – das Active Sourcing – beurteilen laut der aktuellen Randstad-ifo-Personalleiterbefragung 38 Prozent der Unternehmen als wichtig.

Welche die relevantesten Kanäle für diese Recruiting-Methode sind, geht ebenfalls aus der Umfrage hervor: 77 Prozent der Befragten gaben an, Empfehlungen von Mitarbeitenden seien das wichtigste Active-Sourcing-Instrument für ihr Unternehmen. Somit liegt diese Maßnahme weit vor Social Media mit 36 Prozent und Karrierenetzwerken mit 43 Prozent. Für 31 Prozent der Arbeitgeber sind Kooperationen mit (Hoch-)Schulen wichtig und nur 16 Prozent setzen noch auf Karrieremessen.

Einsatz von KI im Recruiting stößt auf Ablehnung

Die Mehrheit der Deutschen (64,7 Prozent) sieht den Einsatz künstlicher Intelligenz im Recruiting-Prozess und die technologische Entwicklung in diesem Bereich kritisch – das zeigt die aktuelle Studie „KI im Recruiting“ der Internationalen Hochschule (IU) mit mehr als 1.000 Befragten zwischen 16 und 65 Jahren. Knapp 60 Prozent der Teilnehmer sorgen sich insbesondere darum, dass zwischenmenschliche Faktoren wie Sympathie keine Rolle mehr im Bewerbungsprozess spielen könnten. Gut ein Drittel (34,1 Prozent) befürchtet Nachteile durch fehlende Kontrolle im Rahmen der Datenverarbeitung.

Besonders gravierend: Vier von fünf Befragten (80,5 Prozent) fühlen sich weniger wertgeschätzt, wenn im Bewerbungsprozess eine KI an die Stelle eines Menschen tritt. Mehr als 65 Prozent mistrauen den Entscheidungen der Algorithmen. Die Skepsis gegenüber der KI wächst, je tiefer der Bewerbungsprozess geht. So finden knapp 70 Prozent den Einsatz künstlicher Intelligenz beim Verfassen von Stellenanzeigen in Ordnung, aber nur gut 38 Prozent, wenn diese zur Analyse des Bewerbungsgesprächs verwendet wird. Zwar sieht etwa jeder dritte Befragte auch die Vorteile von KI im Recruiting wie weniger Möglichkeiten zur Diskriminierung aufgrund von Alter, Hautfarbe oder Geschlecht, dennoch sind über 72 Prozent der Meinung, dass der gesamte Bewerbungsprozess weiterhin von Menschen übernommen werden sollte.

Bitkom-Befragung zum Homeoffice – der Arbeitsplatz der Zukunft?

Aktuell arbeitet etwa die Hälfte der Deutschen im Homeoffice – das zeigt eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.500 Erwerbstätigen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Damit gehen Vor- und Nachteile einher. 85 Prozent der Befragten empfinden dank der Remote-Arbeit weniger Stress, 82 Prozent genießen den Zeitgewinn und 74 Prozent schätzen die bessere Work-Life-Balance. Auch die Möglichkeiten zu einem gesünderen Lebensstil und ungestörtem Arbeiten werden häufig als Pluspunkte genannt. Den größten Nachteil sehen die Teilnehmer im fehlenden Kontakt mit Kollegen, darunter leiden 44 Prozent. Darauf folgt die Vermischung von Beruf und Privatleben (27 Prozent), schlechterer Informationsfluss (25 Prozent) und der geringere Kontakt zu Vorgesetzten (19 Prozent). Dennoch überwiegen die Vorteile deutlich, weshalb sich das Homeoffice zunehmend als Zukunftsmodell etabliert und für viele kaum mehr wegzudenken ist. Laut Bitkom-Umfrage möchten neun von zehn Arbeitnehmern künftig wenigstens teilweise von zuhause aus arbeiten.

Der zunehmende Einzug von New Work hat auch die Angst vor der Digitalisierung geschmälert. Vor der Pandemie sahen 32 Prozent diese als Gefahr für die eigene berufliche Situation an, mittlerweile sind es nur noch 14 Prozent. Mehr als acht von zehn Erwerbstätigen empfinden die fortschreitende Digitalisierung sogar als Chance. Die Corona-Pandemie hat ein Umdenken ins Rollen gebracht – bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern –, das der New-Work-Bewegung einen ordentlichen Schub verleiht. Viele fühlen sich durch die Veränderungen positiv bestärkt. So äußern 79 Prozent der Befragten, das Gefühl zu haben, dass ihr Arbeitgeber ihnen vertraut. 74 Prozent nehmen eine deutlich gestiegene Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Technologien wahr. Mehr als die Hälfte gaben an, dass mehr auf die Gesundheit der Belegschaft geachtet wird.