Wow bzw. „Wau“: Immer mehr Unternehmen entdecken die Vorteile von Bürohunden. Zwischen Januar und Juli 2024 wurden Bürohunde in rund 9.000 Jobausschreibungen in Deutschland erwähnt, wie die Berliner Personalmarktforschung Index ermittelte. Das sind gut 2.200 mehr als im Vorjahr.
Die Schnauze vorn haben dabei Branchen wie Finanz- und Rechnungswesen, Office-Management, Vertrieb, Verkauf und Rechts- und Steuerwesen. Schlusslichter sind beispielsweise die Wissenschaft und das Hotel- und Gaststättengewerbe.
Und was macht den Vierbeiner am Arbeitsplatz so attraktiv?
Das untersuchte eine Studie aus dem Jahr 2012. Dazu teilten die Forscherinnen und Forscher die Mitarbeitenden in DOG- und NODOG-Gruppen ein. Das Ergebnis: Die NODOG-Gruppe zeigte am Ende des Tages signifikant mehr Stresssymptome als die DOG-Gruppe. Auch die Tatsache, ob die DOG-Gruppe ihre Hunde mit im Büro hatte oder nicht, machte einen großen Unterschied: An den Tagen, an denen ihre Hunde nicht anwesend waren, stieg der Stress ihrer Besitzerinnen und Besitzer an.
Neben ihrer beruhigenden Wirkung sind Bürohunde zudem echte Eisbrecher: Mit einem Hund an der Seite kommt man leichter ins Gespräch – das gilt für den Spaziergang im Park genauso wie für die Arbeit im Unternehmen. Der Hund sorgt für soziale Interaktion und hebt die Stimmung, was sowohl dem Arbeitsklima als auch beispielsweise wichtigen Präsentationsterminen zugutekommen kann.
Und nicht zuletzt hat der „Hundebonus“ auch das Potenzial zur Mitarbeitendenbindung: Laut des Bundesverbands Bürohund (den es tatsächlich gibt) denken Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer, die ihren Hund mit zur Arbeit bringen dürfen, deutlich seltener über einen Arbeitgeberwechsel nach.
Bei allen Wow-Effekten, gibt es natürlich auch klare Regeln zu beachten:
- Ein Bürohund braucht die Zustimmung der Geschäftsleitung sowie der Kolleginnen und Kollegen.
- Jeder Hund braucht einen festen Rückzugsort.
- Der Hund bzw. seine Besitzerin oder sein Besitzer muss Rücksicht auf Mitarbeitende mit Allergien oder Hundeängsten nehmen.
- Der Hund muss gut erzogen sein und sich auch über längere Zeit ruhig verhalten können.
- Bei mehreren Bürohunden müssen diese miteinander auskommen.
Es bedarf also einer sorgfältigen Planung, klarer Absprachen und geeigneter Arbeitsbedingungen – dann kann der vierbeinige Kollege ein Gewinn für alle Beteiligten sein.