Erneut hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) seine regionale Arbeitsmarktprognose vorgelegt, die für die Jahre 2024 und 2025 eine schwache Entwicklung der regionalen Arbeitsmärkte in Deutschland beschreibt.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird in beiden Jahren nur um 0,5 Prozent zunehmen, wobei in Westdeutschland ein etwas höheres Wachstum erwartet wird, während die Beschäftigung in Ostdeutschland stagniert. Die höchsten Zuwächse werden mit jeweils 0,8 Prozent für Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen prognostiziert, während Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern (- 0,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (- 0,3 Prozent) und Thüringen (- 0,6 Prozent) Rückgänge verzeichnen.
Auf der anderen Seite wird die Arbeitslosigkeit 2024 um 6,5 Prozent und 2025 um weitere 2,2 Prozent steigen, so dass die Arbeitslosenquote im Jahr 2025 bei 6,1 Prozent liegen wird. Vor allem in Ostdeutschland wird ein stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet (+ 3,3 Prozent), während in Westdeutschland ein moderaterer Zuwachs von 1,9 Prozent prognostiziert wird.
Neben den regionalen Unterschieden zeigt der Bericht auch Unterschiede in der Entwicklung nach siedlungsstrukturellen Typen. In den städtischen Kreisen und kreisfreien Großstädten wird die Beschäftigung bis 2025 voraussichtlich zunehmen, in den ländlichen Kreisen dagegen abnehmen.
Ein besonderes Problem bleibt die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit im Rechtsbereich des SGB II. Der Anteil dieser Arbeitslosen wird in Westdeutschland weiter steigen, während er in Ostdeutschland leicht sinken wird.
Insgesamt ist die Arbeitsmarktentwicklung stark von der anhaltenden wirtschaftlichen Schwächephase geprägt. Die wirtschaftliche Stagnation dämpft das Beschäftigungswachstum und erhöht die Arbeitslosigkeit. Die unsicheren geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen dazu, dass regionale Unterschiede und Disparitäten auf dem Arbeitsmarkt weiter bestehen bleiben.