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3 Fragen an: Sabine Schmidt, Geschäftsführerin in der DRSP-Group

Sabine, wie ordnest die Entwicklungen ein, welche das Recruiting und Personalmarketing in den vergangenen Jahren verändert haben?

Der Arbeitgebermarkt hat sich zunehmend zu einem Bewerbermarkt entwickelt. Damit sind Recruiting und Personalmarketing anspruchsvoller und komplexer geworden – die Ziele sind aber letztlich weitgehend unverändert geblieben. Die Kanäle, Maßnahmen und Strategien sind jedoch ständig im Fluss und bedürfen einer professionellen Handhabung, um nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis vom Fleck zu kommen. Heute müssen Personalmanager bereit sein, sich kontinuierlich mit neuen digitalen Tools auseinanderzusetzen, den Markt stärker als je zuvor im Auge zu behalten und die eigene Arbeitgebermarke kontinuierlich und professionell zu pflegen. Unsere Aufgabe ist es, HRler bei diesen zunehmend von der Digitalisierung beeinflussten Prozessen zu begleiten.

Welche Trends siehst du in diesen Bereichen auf uns zukommen?

Sicherlich werden weitere digitale Wege gefunden, um Kandidaten zu erreichen. Darüber hinaus werden sich Unternehmen zunehmend den Erwartungen von Bewerbern anpassen. Neben Homeoffice-Lösungen, dezentralen Strukturen und Satelliten-Standorten könnten weitere, völlig neue Arbeitsmodelle entstehen. Und im Personalmarketing wird es eine wachsende Professionalisierung geben – nicht nur, was die Media-Planung betrifft, sondern vor allem auch, was die Ausarbeitung kreativer, crossmedialer, zielgruppenspezifischer Kampagnen angeht.

Worauf sollten gerade Unternehmen von kleinerer und mittlerer Größe beim Recruiting von Fachkräften setzen?

KMUs müssen ihre Stärken kennen und diese gezielt vermarkten, also ihren USP herausarbeiten. Im Gegensatz zu Konzernen können sie oftmals nicht mit umfassenden Benefits wie Kinderbetreuung oder Sabbaticals für sich werben, dafür aber mit anderen starken Argumenten wie Agilität am Markt und in Entscheidungsprozessen sowie mit der Möglichkeit, schnell Verantwortung zu übernehmen. Zudem lohnt es sich für kleine und mittelgroße Unternehmen, besonderen Wert auf die Candidate Experience zu legen. Hier können sich KMUs durch individuelle Betreuung und Aufmerksamkeit im mProzess vom Onboarding nach „Schema F“ in vielen Konzernen absetzen. Auch sollten viele KMUs ihre Bewerberansprache optimieren. Zum Beispiel im Bereich der Ausgestaltung von Stellenanzeigen und Karriere-Websites besteht bei vielen Unternehmen noch Luft nach oben. Wer seine Kommunikation schärft, ist klar im Vorteil und stärkt seine Arbeitgebermarke.

DRSP unterwegs: Unser Besuch der TALENTpro in München

Am 14. März haben unsere Kolleginnen Ariane Vamvakitis und Natalie Wilke das Expofestival TALENTpro in München besucht. Mit unserem Fachmagazin HRinform haben wir eine Medienpartnerschaft aufgegleist und hatten nun die Gelegenheit, uns vor Ort einen Live-Eindruck von dem Expofestival für Recruiting, Talent Management und Employer Branding zu verschaffen sowie Gespräche mit dem Veranstalter und Ausstellern zu führen.

Auf der Veranstaltung erwarteten die Besucher neben rund 100 Ausstellern Keynotes zu den unterschiedlichsten Themenfeldern – von marketing- und vertriebsbasierten Ansätzen im Recruiting bis hin zu „Augmented Sourcing“ – sowie kleinere Impulsvorträge („Meet-ups“ genannt), die direkt an den Ständen der Aussteller stattfanden.

Unser Fazit: Eine gelungene und informative Veranstaltung in lockerer Atmosphäre, die sich in puncto Bandbreite der Aussteller und Programm nicht vollkommen grundlegend von „klassischen Personalmessen“ unterscheidet, aber auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

HRinform ist Medienpartner der TALENTpro in München

Am 13. und 14. März trifft sich die Recruiting-Szene im „Zenith“ in München zur TALENTpro, einer neuen HR-Messe mit Festivalcharakter für Lösungen im Recruiting, Talentmanagement & Employer Branding.

Dr. Schmidt und Partner ist mit dem Personalfachmagazin HRinform, das in einer Auflage von 14.000 Exemplaren HR-Professionals in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Trends, News und Fachartikeln versorgt, Medienpartner der TALENTpro. Gern bieten wir Ihnen – solange der Vorrat reicht – ein kostenfreies Ticket für das Event (regulärer Ticketpreis vor Ort: 139 Euro). Kommen Sie dazu bitte unter agentur@drsp-group.com auf uns zu.

2019 geht die TALENTpro, welche die neuesten Trends aus dem HR in lockerer Atmosphäre präsentiert, übrigens bereits in die zweite Runde. Von Video-Recruiting über Multi-Posting-Solutions bis hin zu starken Arbeitgebermarken: Die Ausstellungsschwerpunkte des Events liegen in den Bereichen Talent Recruiting, Talent Management Tools und Employer Branding Solutions. Begleitet wird die TALENTpro von einem vielfältigen Rahmenprogramm mit Keynotes und Masterclasses sowie Side-Events wie dem „TalentGipfel“ von Haufe.

Interview: Future of Work begrüßt Österreicher HR-Szene am 27. und 28. März

Welches Ziel verfolgt der Future of Work Kongress?

Mit „Future of Work – der HR-Kongress“ ist es uns gelungen, einen jährlichen Treff für HR-Manager zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken zu etablieren. Gerne wird die Veranstaltung als großes Klassentreffen der HR-Branche tituliert. Unsere Teilnehmer schätzen vor allem das breite Themenspektrum mit zwei Podiumsdiskussionen, acht Fachvorträgen und 36 Workshops. Kern der Veranstaltung ist, dass sich jeder aktiv in die Diskussionen und Arbeitskreise einbringen, Best-Practice-Beispiele liefern oder die Kollegen von begangenen Fehlern lernen lassen kann.

Wie gestaltet sich das Themenspektrum der Veranstaltung?

Wie der Kongressname schon verrät, sollen nicht nur aktuelle Herausforderungen behandelt, sondern auch etwas in die HR-Zukunft geblickt werden: Wo geht die Reise hin? Wie kann ich mich perspektivisch am besten aufstellen? Mit welchen Trends und Innovationen sollte ich mich intensiver beschäftigen? Einige Top-Themen 2019 sind sicherlich „Employee Experience“, „Disruptive Innovation“, „Outplacement“, „Personal Mind Fitness“, „Data-driven hiring“ und „New Work Trends“.
Da neben der geistigen auch die körperliche Fitness nicht zu kurz kommen soll, konnten wir als besonderes Highlight den Fitnesscoach Roman Daucher gewinnen, der unseren Teilnehmer ein paar einfache Tipps für ein kurzes Workout im Büro liefern wird.

Was planen Sie für die Zukunft?

Da die „Future of Work“ in Stegersbach jedes Jahr restlos ausverkauft ist und die Warteliste jährlich zunimmt, haben wir uns entschlossen, auch einen „Future of Work“-Kongress für Westösterreich in unser Veranstaltungsprogramm aufzunehmen. Am 25. und 26. September 2019 steigt „Future of Work WEST“ erstmals am Fuschlsee und ist primär für HR-Manager aus Oberösterreich, Salzburg, Kärtnen, Tirol und Vorarlberg konzipiert. Inhaltlich legen wir uns die Latte selbst sehr hoch und möchten eine äußerst qualitätsvolle Veranstaltung bieten. Nähere Details werden Ende März 2019 bekanntgegeben.

Über Elmar Rodler

Alter: 38 Jahre

Familienstand: ledig

Werdegang: BW-Studium an der WU Wien, nach einigen Stationen im Finanz- und Dienstleistungsbereich seit 2011 bei LSZ Consulting. Anfangs Projektleiter, später Head of HR, Sales & Organisation, mittlerweile Geschäftsführer und Teilhaber.

Derzeitige Position: Geschäftsführer

Hobbys: Fußball, Tennis, Eishockey, Skifahren, Lesen, Reisen, Geschichte, Wirtschaft, Musik

Richtig führen: Was HR- und Ausbildungsverantwortliche von Leistungssportlern lernen können

Exzentriker, Revoluzzer, Querkopf und unbequemer Rebell: Paul Breitner war ein Sportler, an dem sich die Geister schieden. Fußballerisch prägte er den Stil des FC Bayern der frühen 80er Jahre und war zudem eine der dominierenden Persönlichkeiten in der Nationalmannschaft. Zu seinen größten Erfolgen zählt der Sieg bei der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland. Im Finale gegen Holland (Endstand 2:1) versenkte er per Elfmeter den wichtigen Ausgleichstreffer zum 1:1. Wir hatten die Gelegenheit, Breitner auf dem jüngsten Deutschen Ausbildungsleiterkongress (DALK) als Keynote-Speaker zu erleben und mit ihm im Interview über die Parallelen zwischen der Führung in Ausbildungsbetrieben und im Spitzensport zu sprechen.

Was macht gute Führung aus – sowohl im Leistungssport als auch im Ausbildungsbereich?

Die gemeinsame Überschrift lautet Erfolg. Der Weg zum persönlichen, individuellen Erfolg ist ein ganz intensiver und wichtiger, der viele Facetten hat. Um Menschen dabei zu unterstützen, das Beste aus sich herauszuholen, benötigt es sowohl im Sport als auch in Ausbildungsbetrieben Wissen, Empathie und fachliche Kompetenz. Damit Azubis, Studenten und Fußballer zum Erfolg gebracht werden können, werden Führungspersönlichkeiten gebraucht, die in der Lage sind, mit dem Einzelnen sowie mit der gesamten Gruppe so umzugehen, dass sich jeder bestmöglich entfalten kann.

Was können Ausbildungsverantwortliche tun, um als Coach und Mentor wahrgenommen zu werden?

Ausbilder sollten in erster Linie in der Lage sein, ihren eigenen Weg glaubwürdig rüberzubringen, diesen vorzuleben und sich partnerschaftlich zu zeigen. Jeder Mensch braucht um sich herum den einen oder anderen Problemlöser. Im Rahmen einer Führungsaufgabe ist dies einer der entscheidendsten Punkte: Führungspersönlichkeiten sollten aufzeigen, wie Probleme erkannt und gelöst werden können – ohne Wenn und Aber und mit absoluter Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.

Wie ist mit Stärken und Schwächen umzugehen?

Das ist eigentlich ganz einfach: Bei Schwächen sollte die Person in leitender Position loben, bei Stärken sollte sie sich kritisch zeigen. Sehr gute Nachwuchstalente müssen immer wieder dazu animiert werden, noch besser und vor allem nicht überheblich zu werden. Dieses Wechselspiel zwischen Lob und Kritik erfordert viel Fingerspitzengefühl. Wenn die Führungskraft einmal zu viel schimpft oder einmal zu viel lobt, obwohl dies gerade nicht angebracht war, wird sie unglaubwürdig. Zu erkennen, welches Verhalten wann angebracht ist – das macht den perfekten Ausbilder und Trainer aus.

Wie lässt sich ein Team als Gesamtes bestmöglich aufstellen?

Auch hierbei geht es vor allem darum, relativ schnell erkennen zu können, wer welche Stärken und Schwächen hat und individuell auf diese einzugehen. Nur die Gruppe, die einen Ausbildungsleiter beziehungsweise nur die Mannschaft, die einen Trainer hat, der jedes Mitglied individuell führen kann, wird überdurchschnittlichen Erfolg haben.  

Wie ist mit Konflikten umzugehen?

Meines Erachtens sollten Konflikte sofort ausgetragen werden. Als ich in der Zeit von 1970 bis 1974 sozusagen Lehrling war, gab es Typen wie Franz Beckenbauer und Gerd Müller, die ganz klar gesagt haben: Wir gehen nicht raus auf das Spielfeld, wenn es irgendwelche Probleme innerhalb der Mannschaft gibt. Bei uns hat es gekracht – häufig unmittelbar vor Spielen. Wenn der Schiedsrichter dann gepfiffen hat und wir raus auf das Spielfeld mussten, hatten wir wenigstens schon einmal darüber gesprochen und mussten den Streit nicht mit auf den Platz nehmen. Konflikte sollten nicht unter den Teppich gekehrt, sondern gelöst werden – und zwar sofort. Genau so habe ich es in den letzten Jahren, in denen ich für reichlich Mannschaften mitverantwortlich war, gehalten.

Über Paul Breitner

Mit dem Fußballspielen begann Paul Breitner, geboren 1951, als Sechsjähriger. Den Sprung in die von Udo Lattek trainierte Jugendnationalmannschaft schaffte er 1968. Als Lattek ein Jahr später Trainer beim FC Bayern München wurde, nahm er seine beiden Musterschüler Paul Breitner und Uli Hoeneß mit. Als Offensivverteidiger und Mittelfeldspieler trug Breitner wesentlich zu den Erfolgen seiner Mannschaft bei, zu denen unter anderem die Deutsche Meisterschaft 1972-1974 gehörte.

Als 19-Jähriger debütierte er 1971 neben Berti Vogts als Verteidiger beim 7:1-Sieg der DFB-Auswahl in Oslo gegen Norwegen. Ein Jahr später folgte der EM-Titel in Belgien. Nach dem Sieg bei der WM 1974 wechselte Breitner zu Real Madrid. Mit den „Königlichen“ wurde er beispielsweise 1975 Meister und Pokalsieger. Im Sommer 1977 kehrte Breitner schließlich zurück in die Bundesliga zu Eintracht Braunschweig. Hier blieb er jedoch nur eine Saison und spielte ab 1978 wieder beim FC Bayern München.

Ab 1981 absolvierte er weitere 20 Länderspiele, obwohl er sich eigentlich bereits 1975 aus der Nationalmannschaft zurückgezogen hatte. Bei der Fußball-WM 1982 in Spanien war Breitner die Leitfigur der deutschen Nationalelf und erreichte mit seinen Mannschaftskollegen das Finale, in dem man sich 1:3 gegen Italien geschlagen geben musste. Nach einem Foul beendete er seine Laufbahn Mitte der Saison 1982/83. In den vergangenen Jahren war Breitner unter anderem als Chefscout und Markenbotschafter des FC Bayern tätig.

Auf dem DALK referierte Breitner zum Thema „Azubis leiten ist Leistungssport – Parallelen zwischen HR- und Ausbildungsverantwortlichen und Profilsportlern“. Eine seiner Kernaussagen lautete, dass Führungskräfte einer Gruppe nur dann gerecht werden können, wenn sie jedem Einzelnen gerecht werden.