Die Vier-Tage-Woche ist in aller Munde und zum Teil bereits gelebte Realität. Ob und warum Arbeitnehmende dieses Modell befürworten oder ablehnen hat kürzlich die Hans-Böckler-Stiftung in einer Studie untersucht, die auf Daten von 2.575 sozialversicherungspflichtig und in Vollzeit Beschäftigten basiert.
Rund 81 Prozent wünschen sich eine Vier-Tage-Woche mit entsprechend niedrigerer Wochenarbeitszeit, aber lediglich acht Prozent würden ihre Arbeitszeit auch bei geringerem Entgelt reduzieren wollen. An die 75 Prozent möchten durch die Vier-Tage-Woche ihre Arbeitsbelastung verringern und knapp 31 Prozent ihre Arbeitszeit aufgrund gesundheitlicher Probleme verkürzen.
Wer für das Vier-Tage-Modell stimmte, tat dies oft mit dem Ziel, mehr Zeit für sich, die Familie oder auch Hobbies, Sport und Ehrenamt generieren zu können (jeweils zwischen 97 und 87 Prozent). Von denjenigen, die dieses Modell grundsätzlich ablehnen, meinen 82 Prozent, dass sich an den Arbeitsabläufen nichts ändern würde. 77 Prozent gehen davon aus, dass die Arbeit in kürzerer Zeit nicht zu schaffen wäre, und um die 69 Prozent sagen, dass ihre Arbeit nicht einfach einen Tag ruhen kann. Immerhin 38 Prozent befürchten, dass sie im Zuge einer Vier-Tage-Woche häufiger für Kolleginnen und Kollegen einspringen müssten, und rund 34 Prozent haben das Gefühl, mit verringerter Wochenarbeitszeit beruflich nicht voranzukommen. Stolze 86 Prozent der Befragten, die sich gegen die Vier-Tage-Woche aussprechen, wollen ihre Arbeitszeit nicht verkürzen, weil sie Spaß an der Arbeit haben.
Um die Folgen der Vier-Tage-Woche noch genauer unter die Lupe zu nehmen, startet in Deutschland jetzt ein Pilotprojekt: Von Februar bis Juli 2024 testen 50 Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen das neue Arbeitszeitmodell – bei gleichen Gehältern. Im Beirat finden sich unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft IG Metall, des Arbeitgeberverbands BDA und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
Wir dürfen gespannt sein!