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Das große Berufe-Ranking des Jahres 2023

Welche Berufe boomen, welche sind weniger gefragt? Antworten liefert der Jobmonitor der Bertelsmann Stiftung: Anhand von Stellenausschreibungen analysiert er die Berufsnachfrage auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Unter den meistgesuchten Berufen liegen auf den ersten vier Plätzen Fachärztinnen und -ärzte aus Innerer Medizin, Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. Keine klare Linie zeigen Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege: Sie stiegen von Platz fünf in 2019 auf drei in 2020 und belegen nun Rang acht. Mit dem Wachstum im Onlinehandel wächst die Nachfrage an Fachkräften in der Papier- und Verpackungstechnik: in 2019 noch auf Platz 241, war es in 2022 bereits Platz 144 – Tendenz weiter steigend. Eine ebenfalls zunehmende Nachfrage gibt es im Bereich der Kinderbetreuung und ‑erziehung.

Zu den am stärksten absteigenden Berufszweigen zählen Fachkräfte für Mechatronik, Helferinnen, Helfer und Fachkräfte für Elektrotechnik, Bankkaufleute sowie Fachkräfte für Werkzeugtechnik, Metallbau, Maler- und Lackiererarbeiten sowie Hotelservice.

Interessant ist zudem ein Blick in die regionale Aufschlüsselung des Berufe-Rankings. So werden beispielsweise in Frankfurt am Main vor allem Aufsichtskräfte in Unternehmensorganisation und ‑strategie sowie Expertinnen und Experten in Vertrieb und Unternehmensberatung gesucht, während es in Köln Spezialistinnen und Spezialisten in Werbung und Marketing, Unternehmensorganisation und -strategie sowie Medieninformatik sind.

Für die Analyse wurden rund 45 Millionen Online-Stellenanzeigen im Zeitraum von 2019 bis Juni 2023 ausgewertet. 

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Hat das Homeoffice wieder ausgedient?

Mit Ausbruch der Corona-Pandemie avancierte das Homeoffice zum „new normal“ der modernen Arbeitswelt. Mittlerweile rudert man vielerorts zurück: Vermehrt wünschen sich Unternehmen ihre Mitarbeitenden wieder in Präsenz im Büro. Das geht aus einer Vorveröffentlichung des „KPMG CEO Outlook 2023“ hervor. Dafür befragt wurden 1.325 CEOs großer Unternehmen weltweit, davon auch 125 Firmenchefinnen und -chefs aus Deutschland.

Soviel ist der Umfrage schon jetzt zu entnehmen: International gesehen gehen 64 Prozent der Befragten davon aus, dass ihre Mitarbeitenden im Laufe der nächsten drei Jahre wieder vollständig ins Office zurückkehren werden. Auf Deutschland bezogen glauben das sogar 68 Prozent.

77 Prozent der deutschen CEOs können sich zudem vorstellen, Mitarbeitende mit Beförderungen oder einem höheren Gehalt wieder an den Arbeitsplatz im Unternehmen zu locken. Weltweit wären 87 Prozent der Befragten dazu bereit.

Weiterhin hybride Arbeitsmodelle kann sich nur noch jeder vierte CEO vorstellen, und nur noch drei Prozent glauben dauerhaft an das Homeoffice.

Warum Beschäftigte frühzeitig kündigen

Jeder zweite Deutsche, der einen neuen Job antritt, wirft innerhalb des ersten Jahres das Handtuch – und 80 Prozent von ihnen bereuen die schnelle Kündigung im Nachhinein nicht.

Als Gründe werden mit jeweils 43 Prozent ein als zu niedrig empfundenes Gehalt bzw. Unzufriedenheit mit der Führungskraft genannt. Bei 34 Prozent ist es die als unpassend oder schlecht empfundene Teamkultur bzw. Unzufriedenheit mit den Arbeitsaufgaben. Weitere Auslöser sind ein zu hohes Stresslevel (30 Prozent) und zu viele Überstunden (26 Prozent).

Betrachtet man diese Ergebnisse noch etwas genauer, zeigen sich Unterschiede im Hinblick auf Geschlecht und Generation. So neigen Männer mit rund 52 Prozent tendenziell häufiger zur frühzeitigen Kündigung als Frauen (48 Prozent), und unter ihnen gilt dies mit 58 Prozent besonders für die Generation Y, also die in den frühen 1980er bis Ende der 1990er Jahre Geborenen. Auch die Begründungen variieren: Mit 49 Prozent geben Männer am häufigsten ein zu niedriges Gehalt als Anlass für ihre rasche Kündigung an, während die Ursachen bei Frauen mit 43 Prozent vor allem in ihrer Unzufriedenheit mit der Führungskraft oder der Teamkultur (35 Prozent) zu finden sind. Über alle Generationen hinweg gleichen sich diese Werte wieder an: Mit 46 Prozent ist die Unzufriedenheit mit der Führungskraft für Jung und Alt gleichermaßen ein klarer Kündigungsgrund.

Optimal ist der schnelle Abschied vom Arbeitgeber für keinen der Beteiligten. Sowohl für Beschäftigte als auch für die Unternehmen bedeuten ein erneuter Recruiting- und Onboarding-Prozess zusätzlichen Aufwand und weitere Kosten. Was sich daraus lernen lässt: Je besser Unternehmen ihre neuen Kandidatinnen und Kandidaten kennen, desto besser können sie diese auch langfristig an sich binden.

Diese Ergebnisse gehen aus einer Studie hervor, die das Jobnetzwerk Xing in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführt hat. Befragt wurden 1.000 Berufstätige in Voll- oder Teilzeit, Personen in Umschulung und vorübergehend Arbeitslose sowie Arbeitssuchende ab 18 Jahren.

Neue Trends im Azubi-Recruiting 2023

Immer mehr Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt: Bereits 52 Prozent der für eine jetzt veröffentlichte Studie befragten Jugendlichen können zwischen zwei Ausbildungsangeboten wählen. Umso wichtiger wird es für Betriebe, ihre Zielgruppe besser kennenzulernen – denn häufig gehen die Ausbilderinnen und Ausbilder von falschen Voraussetzungen aus.

So möchten beispielsweise 62 Prozent der angehenden Azubis lieber in einem Unternehmen arbeiten, in dem geduzt wird. Das ist jedoch nur in 32 Prozent der ebenfalls befragten Unternehmen der Fall, während 69 Prozent das „Du“ in ihrem Azubi-Marketing und ‑Recruiting nutzen. Umso mehr greift hier die goldene Regel: Wird im Vorfeld geduzt, sollte das im Betrieb fortgesetzt werden. Das sorgt für klare Kommunikation und in Bezug auf Auszubildende zusätzlich für Arbeitgeberattraktivität.

Eine weitere Empfehlung lautet, die Ausbildungsangebote so einfach wie möglich zugänglich zu machen. 83 Prozent der Jugendlichen möchten sich online bewerben. Die beliebtesten Bewerbungsformulare sind dabei mobil optimiert, ohne Registrierung zugänglich und in gut 60 Sekunden ausfüllbar.

Übrigens: 83 Prozent der Befragten würden auch dann eine Ausbildung machen, wenn sie im Lotto gewonnen und ein lebenslanges Einkommen hätten. Im Vordergrund steht dabei die fachliche und persönliche Weiterentwicklung. Weitere 47 Prozent würden ihren Freundinnen und Freunden empfehlen, nach der Schule eine Lehre zu absolvieren.

Einig sind sich Ausbildungsbetriebe und Azubis zudem beim Blick auf die Gründe der Besetzungsprobleme: An die 50 Prozent sehen die Ursache in fehlender schulischer Berufsorientierung. Damit sind Unternehmen gefragt, diesem Umstand mit den passenden Instrumenten und auf den richtigen Wegen entgegenzuwirken.

Gern unterstützen wir auch Sie dabei, Ihre Azubi-Recruiting-Strategie zu entwickeln und umzusetzen!

Alle weiteren Studienergebnisse können Sie den Azubi-Recruiting Trends 2023 entnehmen.

Familienfreundlichkeit – ein wichtiges Instrument der Fachkräftesicherung

Wer Fachkräfte gewinnen und binden will, sollte die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben im Blick behalten. Das legt der aktuelle „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023“ nahe, der diesen Aspekt bereits seit 2003 regelmäßig in deutschen Unternehmen misst.

Für mittlerweile 86 Prozent der untersuchten Unternehmen ist ein familienfreundliches Umfeld ein relevanter Faktor. Im Jahr 2015 waren es noch 77 Prozent. Dieser Bedeutungszuwachs spiegelt sich auch in den Ansprüchen der Beschäftigten wider: Ganz unabhängig von eigenen Betreuungsverpflichtungen ist rund 80 Prozent der Befragten genau das wichtig. Beschäftigte, die in dieser Hinsicht zufrieden sind, belohnen ihr Unternehmen mit Treue: Während rund 57 Prozent, die mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unzufrieden sind, ihren Arbeitgeber in den nächsten drei bis fünf Jahren verlassen möchten, sind es unter den Zufriedenen nur rund 26 Prozent.

Die geringe Wechselbereitschaft bestätigen auch Personalverantwortliche: Lediglich gut 19 Prozent aus Unternehmen mit einer ausgeprägt familienfreundlichen Unternehmenskultur schätzen ihre Fluktuationsrate als zu hoch ein. Mehr als 80 Prozent sehen eine steigende Bedeutung ihrer Bemühungen in dieser Hinsicht, um Arbeitskräftepotenziale zu erschließen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Für die vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) durchgeführte und vom Bundesfamilienministerium geförderte Erhebung wurden 5.026 Beschäftigte ab 18 Jahren aus verschiedenen Branchen befragt.

Die gesamte Studie kann hier heruntergeladen werden.