Der wirtschaftliche Rückgang ändert nichts daran: 93 Prozent der Unternehmen in Industrie, Handel oder Dienstleistung haben Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer sogenannten Blue-Collar-Jobs. Damit sind Berufe gemeint, die sich vor allem durch körperliche Arbeit auszeichnen. Fast jedes zweite Unternehmen braucht mittlerweile drei bis sechs Monate, um hier Lücken zu füllen. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag von onlyfy by XING durchgeführte forsa-Studie.
Dass es gerade in diesem Bereich eng wird, begründen 83 Prozent der befragten Unternehmen mit zu wenigen Arbeitskräften am Markt, 62 Prozent mit unzureichenden fachlichen Qualifikationen und 55 Prozent mit zu hohen Ansprüche der Kandidatinnen und Kandidaten in puncto Gehalt. Besonders schwer zu finden sind mit rund 95 Prozent Fachkräfte im Dienstleistungssektor und der Industrie, gefolgt vom Handel mit 88 Prozent.
Seitens der Arbeitnehmenden ist rund jede bzw. jeder Fünfte, die bzw. der einer körperlichen Arbeit nachgeht, unzufrieden mit der derzeitigen beruflichen Situation und insgesamt 37 Prozent suchen aktiv nach einem neuen Job oder ziehen einen Wechsel in Erwägung.
Bei der Wahl eines potenziellen neuen Arbeitgebers spielen für 74 Prozent die Jobsicherheit eine Rolle und für 71 Prozent ein höheres Gehalt. Ein attraktiver Standort sowie pünktliche Bezahlung sind 69 Prozent der Befragten wichtig, gutes Führungsverhalten schlägt mit 64 Prozentzu Buche. Für gut die Hälfte ist ein sinnerfüllender Job relevant.
Gründe, die einem Jobwechsel entgegenstehen, sind mit 39 Prozent das Gefühl, zu alt zu sein, mit 35 Prozent, nicht umziehen zu wollen, und 25 Prozent der Befragten geben an, derzeit keine attraktiven Stellenangebote zu finden.
Für die Studie wurden rund 1.000 Blue-Collar-Beschäftigte ab 18 Jahren sowie 200 HR-Entscheiderinnen und -Entscheider in Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden befragt, die Personal für das Blue-Collar-Segment suchen.
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