Wenn im vergangenen Jahr über mobiles Arbeiten gesprochen wurde, stand vor allem die Rückkehr zur Präsenzpflicht im Mittelpunkt der Debatte – und namhafte Unternehmen wie SAP und die Deutsche Bank führten wieder verstärkte Büroanwesenheit ein. Zu einem neuen Trend konnte sich diese Kehrtwende jedoch nicht entwickeln. Stattdessen hält die Mehrzahl der Unternehmen am mobilen Arbeiten fest, wie die Konstanzer Homeoffice-Studie 2025 zeigt.
Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie ist mobiles Arbeiten ein integraler Bestandteil moderner Arbeitskulturen geworden. Der Wunsch, im Homeoffice arbeiten zu können, bleibt unter Beschäftigten unverändert hoch: Im Durchschnitt bevorzugen Mitarbeitende knapp drei Tage pro Woche mobiles Arbeiten, wobei hybride Modelle – eine Kombination aus Homeoffice und Büropräsenz – mit 75 Prozent klar favorisiert werden.
Kein Wunder also, dass die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten ein entscheidender Faktor für die Arbeitgeberattraktivität ist. Für 71 Prozent der Arbeitnehmenden spielt sie eine zentrale Rolle bei der Wahl eines Arbeitgebers. Gleichzeitig zeigt sich eine zunehmende Offenheit von Führungskräften gegenüber hybriden Arbeitsmodellen. Ihre Skepsis nimmt ab, und viele von ihnen haben Strategien entwickelt, um Kommunikation und Arbeitsabläufe trotz räumlicher Flexibilität effektiv zu gestalten.
Zudem beobachtet die Studie, dass in Unternehmen mit strikten Anwesenheitsvorgaben die emotionale Erschöpfung der Beschäftigten steigt, während subjektiv empfundene Produktivitätssteigerungen ausbleiben.
Insgesamt unterstreicht die Studie, dass Homeoffice und mobiles Arbeiten nicht mehr wegzudenken sind. Unternehmen, die diesen Wandel aktiv gestalten und flexible Arbeitsmodelle anbieten, steigern ihre Attraktivität als Arbeitgeber und erhöhen die Chance auf Zufriedenheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden.
Die Konstanzer Homeoffice-Studie ist ein fortlaufendes Forschungsprojekt der Universität Konstanz, für das in Zusammenarbeit mit dem Online-Dienstleister Bilendi regelmäßig eine Stichprobe der Erwerbsbevölkerung zu ihrer Arbeitssituation seit der Pandemie und parallel zum Wandel hin zu einer hybriden Arbeitswelt befragt wird. Im März 2025 wurden insgesamt 1.007 Beschäftigte befragt, davon jeweils etwa zur Hälfte Erwerbstätige mit und ohne Führungsverantwortung.